Mehr als Wohnungen

Die LüWoBau erweitert ihr Spektrum

Es war die Wende zum neuen Jahrtausend, die auch für die Lüneburger Wohnungsbau GmbH eine neue Zeit einläutete.

Erstmals in ihrer Geschichte baute die LüWoBau im Jahr 2000 eine Seniorenwohnanlage – und zwar in Häcklingen. In Kooperation mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Niedersachsen e.V. bot die LüWoBau damit eine Antwort auf die gesellschaftlichen Fragen nach Barrierefreiheit, demografischer Entwicklung und altengerechtem Wohnen mit Service sowie gemeinschaftlichem Miteinander.

Seniorenwohnheim Häcklingen
Seniorenwohnanlage Häcklingen
Seniorenwohnheim Häcklingen
Seniorenwohnanlage Häcklingen

Im Juli 2000 wechselte Ulrich Gersie vom Aufsichtsrat als Interimsgeschäftsführer in die Geschäftsführung, am 1. Mai 2002 übernahm Heiderose Schäfke die Geschäftsführung. Diese Position hat sie auch im Jahr des 100-jährigen Jubiläums 2022 noch inne.

„Die LüWoBau will ihre Mieter*innen nicht nur möglichst langfristig binden, sondern vor allem das Miteinander fördern.“

Heiderose Schäfke
Heiderose Schäfke

Es begann die Zeit vielfältiger Veränderungen und Erneuerungen: Es entstand ein eigenes Mietermagazin, um über die Aktivitäten der LüWoBau zu informieren. Denn das wurden immer mehr: Ausfahrten in die nähere Umgebung, Mieterfeste in den Quartieren und die Seniorenweihnachtsfeier etablierten sich. Im Frühjahr findet in Kooperation mit der Lebenshilfe Lüneburg-Harburg regelmäßig ein Sommerblumenmarkt statt. Und wer ein Mieterjubiläum zu feiern hat, wird als Dank für die jahrzehntelange Treue zu einem Essen eingeladen.

„Es haben sich alle wirklich rührend um die Mieter gekümmert, um ihre Wohnprobleme, und ihnen das Gefühl gegeben: Ihr seid uns teuer!“

Dr. Gerhard Scharf

2003 hat die LüWoBau in Kooperation mit dem „Forum Gemeinschaftliches Wohnen“ (FGW) aus Hannover Workshops zum Thema „Wohnen in Gemeinschaft“ initiiert und teilweise finanziert. Aus diesen Workshops gründete sich 2004 der Verein „Mehr Leben – Wohnprojekte Lüneburg e.V.“.

2006 zog sich der Bund aus der Wohnraumförderung zurück und überließ sie ausschließlich den Ländern.

Kommunen verkaufen ihre Wohnungsbaugesellschaften – Lüneburg nicht

Damals verkauften einige Kommunen ihre Wohnungsunternehmen an private Investoren und nutzten die Einnahmen zur Haushaltskonsolidierung. Die Konsequenz: Für die Zukunft fehlte ihnen ein wichtiges Steuerungselement für die Daseinsvorsorge.

LüWoBau baut selbst

Diese Überlegungen gab es wiederholt auch in der Hansestadt Lüneburg. Doch die Überzeugung und die Erkenntnis über das wertvolle Gestaltungselement für die Stadt mit der LüWoBau überwogen: Strategisch klug nutzten die Entscheider ihr Tochterunternehmen für Investitionen in Bauten der Infrastruktur, um die Stadtentwicklung zum Wohle der Bürger*innen voranzutreiben.


Interview: Ulrich Mädge, langjähriger Oberbürgermeister Lüneburgs, sitzt seit 1988 im Aufsichtsrat der LüWoBau.


2014 zum Beispiel zeigte sich, wie wichtig ein eigenes kommunales Wohnungsbauunternehmen sein kann: Die LüWoBau erstellte in sehr kurzer Zeit die von der Stadtverwaltung dringend benötigten Unterkünfte für Asylsuchende, um auch diesen Menschen in Not in Lüneburg ein Zuhause zu bieten – und zwar am Ochtmisser Kirchsteig, in Rettmer, am Vrestorfer Weg und an der Schaperdrift.

Und ab Juni 2014 wurde ein Projekt Realität, das seinesgleichen sucht: Auf einem Sahnegrundstück mitten in der Stadt und fußläufig zum Sand, entstand nicht etwa eine für diese Lage so übliche Wohnungseigentumsanlage. Nein. An der Wallstraße entstand ein Neubau für Senioren mit Wohnberechtigungsschein: das Ursula-Haus mit 34 Wohneinheiten, benannt nach der früheren St. Ursula-Schule auf jenem Grundstück.

2016 und 2017 wuchs die LüWoBau am Meisterweg und in der Elisabeth-Maske-Straße. Für 33 geförderte Wohnungen am Meisterweg, ursprünglich als Unterkünfte für Asylsuchende gedacht und dann doch nicht mehr benötigt, modifizierte die LüWoBau ihre Pläne kurzfristig. Nahezu zeitgleich entstanden weitere 36 Wohnungen gleich nebenan in der Elisabeth-Maske-Straße. Dieser Baukörper entwickelte sich anschließend zur Blaupause für weitere.

Elisabeth-Maske-Straße
Elisabeth-Maske-Straße

Interview: Die Architekten Frank Möller, Henryk Reimers und Andreas Oldenburg berichten von Neubauten und Modernisierungsarbeiten im Auftrag der LüWoBau.


Und auch hier ist die LüWoBau Bauherrin und Vermieterin:

Luftbild der LüWoBau-Geschäftsstelle

Das neue Arbeits-Zuhause

2017 überschreitet die LüWoBau erstmals die Marke von 100 Millionen Euro in der Bilanzsumme. 2018 kann das seit den Fünfziger Jahren stark gewachsene Mitarbeiter*innen-Team endlich in das neue, größere Zuhause für die Arbeitszeit umziehen: Nach 66 Jahren im Lerchenweg wechselt die Geschäftsstelle der LüWoBau in einen Neubau Auf der Höhe.

Ort und Gestaltung des Neubaus sind ganz bewusst gewählt: Das Grundstück liegt geografisch innerhalb der Keimzelle der LüWoBau, und die architektonische Gestaltung des Gebäudes lehnt sich an die typischen Staffelgiebel der Hansestadt an.

Für neue Nachbar*innen sorgte die Geschäftsführung ebenfalls: Auf der Höhe 52 errichtete die LüWoBau in den Jahren 2017 und 2018 auf einem ehemaligen Garagenhof 52 neue Wohnungen. Das Motto: „Wohnen statt parken“. Zu beliebt ist das Quartier Mittelfeld, um die wertvollen Flächen Autos vorzubehalten. 42 der neuen Wohnungen sind ausschließlich für Menschen mit Wohnberechtigungsschein für geringe Einkommen gedacht.

Die Stiftung

Zum Schluss ein kurzer Sprung zurück: Das Jahr 2014 markiert ein ganz besonderes Jahr in der Geschichte der GmbH. Die Idee einer eigenen Stiftung hatte Geschäftsführerin Heiderose Schäfke zwar bereits 2012, exakt zehn Jahre vor dem großen Geburtstag im Jahr 2022.

Zwei Jahre später war es endlich so weit: Die LüWoBau konnte ihre eigene Stiftung gründen – als Geschenk an die Bürger*innen der Hansestadt Lüneburg zu ihrem 100-jährigen Firmenjubiläum.

Die LüWoBau-Stiftung fördert soziale Projekte, vor allem aus den Bereichen Quartiersentwicklung und aktive Nachbarschaftshilfe, Unterstützung alter Menschen, Kinder-, Jugend- und Kulturprojekte sowie der Gestaltung barrierearmen Wohnraums und -umfeldes.

Ziel der Stiftung ist die Förderung der Jugend- und Altenhilfe, die Förderung der Erziehung, Volks- und Berufsbildung, einschließlich der Studentenhilfe, sowie die Förderung von Kunst und Kultur in der Hansestadt Lüneburg.

Folgende Institutionen hat die LüWoBau-Stiftung bereits (teils mehrfach) gefördert:

Das Ziel aus dem Gründungsjahr ist erreicht: Die LüWoBau-Stiftung verfügt zum 1. Januar 2022 über einen Stiftungsstock von mehr als einer Million Euro.

Sie haben eine Idee für ein Projekt? Stellen Sie einen Förderantrag!

Copyright Texte: LüWoBau GmbH

Copyright Fotos:
Header (KulturBäckerei)/ Berit Neß, 2021
Seniorenwohnanlage Häcklingen (2x)/ Berit Neß, 2022
Heiderose Schäfke/ Andreas Tamme
Sommerblumenmarkt/ LüWoBau GmbH
Bauzaun mit Banner/ LüWoBau GmbH
Bauzaun mit LüWoBau-Auto/ LüWoBau GmbH
Ursula-Haus (3x)/ LüWoBau GmbH
Elisabeth-Maske-Straße/ LüWoBau GmbH
Parkhaus am Klinikum/ Berit Neß
Dialysestation/ Berit Neß, 2022
Kita Häcklingen/ Berit Neß, 2022
Kita Sonnenschein/ Berit Neß, 2022
Stadtarchiv/ Berit Neß, 2022
Onkologie/ Berit Neß, 2022
Feuerwehr Stadtmitte (erbaut 2007)/ Klaus-Dieter Weidemann
Wohneinheiten für Feuerwehrleute/ LüWoBau GmbH
Kita Schatzkiste (2x)/ LüWoBau GmbH
Luftbild der LüWoBau-Geschäftsstelle/ Hans-Ulrich Kreisel