Das Jubiläumsjahr
Die LüWoBau 2022
100 Jahre Lüneburger Wohnungsbau GmbH
Am 19.01.2022 feierte die LüWoBau ihr Jubiläum. Aus diesem Anlass finden regelmäßige Veranstaltungen übers Jahr statt, mit und für unsere Mieter*innen, die wir an dieser Stelle mit Text und Fotos präsentieren und immer wieder ergänzen. Seien Sie gespannt auf weitere Events!
350 Gäste feiern Geburtstag
Beim Mieterfest auf dem THW-Gelände
In der Luft flatterten rote Luftballons in Form von Nullen und Einsen, dazu unzählige weiße mit dem LüWoBau-Schriftzug: Keine Frage, am 15. Juli 2022 gab es etwas zu feiern! Gemeinsam vergnügten sich Mieterinnen, Mieter und das LüWoBau-Team beim Mieterfest anlässlich des 100. LüWoBau-Geburtstages auf dem Gelände des Technischen Hilfswerkes (THW). Auch Petrus feierte mit und hielt den gesamten Nachmittag seine Schotten dicht.
Und so konnten sich die etwa 350 kleinen und große Gäste ausgiebig an dem bunten Programm erfreuen, das das fünfköpfige Team der Mieterbetreuung auf die Beine gestellt hatte. Die „Drugstore Stompers“ aus Reppenstedt sorgten bei drei Auftritten mit Line-Dance für gute Laune und Bewegung im Publikum, zu Spiel und Spaß lud Katja Hoffmann alias „Frida Frohsinn“ ein: Die Clownin und Zirkuspädagogin hatte einen Mitmachzirkus im Gepäck.
Im Fotobus „HeideBulli“ konnte sich jeder eine Erinnerung für immer mitnehmen. Die Freundinnen Amelie vom Hasenburger Berg und Olga aus dem Mittelfeld schossen ein Foto gemeinsam mit Arne – der Puppe, die Amelie bei der Tombola gewonnen hatte. „Ich freue mich total!“, rief sie und strahlte. Auch Olga war glücklich mit ihrem Gewinn: „Ich habe so lange mit anderen getauscht, bis ich das Lüneburg-Puzzle bekam, das ich gern haben wollte.“
Erika Becker aus dem Ursula-Haus in der Ritterstraße kam gemeinsam mit Kasimir (7) zum Mieterfest. „Schön, dass es einmal wieder ein Fest gibt“, sagte sie. Ihr Enkel war aus Hamburg zu Besuch und bemalte einen kleinen Vogelkasten für zu Hause: eine Seite rot, eine grün, eine blau, eine gelb. Matwej (9) aus der Henningstraße hat sich beim Schminkstand erst einen Drachen auf sein Gesicht zaubern lassen und sein Vogelhaus dann passend zum Motiv bemalt: mit viel Grün und Gelb.
Auch Erwachsene nahmen sich die Zeit, ein eigenes Holzhäuschen für Balkon oder Gemeinschaftsgarten zu bemalen: Ingrid Heyse aus der Barckhausenstraße entschied sich für Gras, Blumen und ein kräftiges Sonnengelb als Motiv. „Das wirkt so friedvoll auf mich.“ Melanie Kaiser aus der Henningstraße verzierte ihr Exemplar mit Bäumen und einer Sonne, außerdem nutzte sie die Gelegenheit, bei der freien Künstlerin Linda Schneider alias Linda Paletta ein Lesezeichen in Aquarell zu gestalten. Die Malerin hatte ein Motiv aus Mohn, Kornblume und Hafer entworfen, das die Gäste als Inspiration nutzen konnten. „Manche haben sich aber auch ihre eigenen Kreationen ausgedacht“, erzählte Linda Paletta.
Anneliese Grützmacher freute sich, beim Stand des Paritätischen zwei Leuchten am Glücksrad gewonnen zu haben. „Ich finde das toll hier“, sagte die Dame, die seit 23 Jahren in der Rabensteinstraße wohnt und bekannt ist für ihren stets aufwendig geschmückten Balkon. „Die LüWoBau lässt sich immer wieder etwas Neues einfallen.“ Schön wäre, ergänzte ihre Nachbarin, die seit 46 Jahren in ihrer Wohnung lebt, wenn es nach der coronabedingten Pause bald wieder einmal eine Busfahrt geben würde. „Die Ausflüge habe ich immer sehr genossen.“
Der Paritätische war als langjähriger Kooperationspartner der LüWoBau beim Mieterfest zu Gast. „Wir betreuen das Servicewohnen und können bei ambulanter Pflege oder auch Hausnotruf unterstützen“, erklärte Ursula Klepper.
Neben dem Paritätischen waren weitere Institutionen zu Gast. Der Senioren- und Pflegestützpunkt Lüneburg informierte über sein Angebot: „Wir arbeiten eng mit den Mieterbetreuern zusammen“, sagte Almuth Groth. Vom Bereich Integration und Teilhabe der Hansestadt Lüneburg war Sofian Messaoud vor Ort. „Wir wollen unsere Stadtteilarbeit intensivieren und uns auf diesem Wege vorstellen.“
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) übernahm an dem Nachmittag nicht nur den Sanitätsdienst und stellte Ehrenamtliche für den Notfall bereit, sondern präsentierte unter anderem auch einen Wagen aus dem Bereich Katastrophenschutz. „Wir können damit bis zu 25 Patienten innerhalb von einer Stunde versorgen oder eine 24-Stunden-Zeltunterkunft für 250 Personen schaffen“, sagte Katharina Reibe, „Wir möchten hier heute zeigen, dass wir mehr können als mit Rettungsfahrzeugen zu Unfällen zu fahren.“
Auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt: Für Grillgut und Getränke sorgte das Restaurant „Anno 1900“, zum Nachtisch gab es Eis von „Calluna“, Kaffee und Kuchen brachte das „Speicherhaus“-Café mit. LüWoBau-Geschäftsführerin Heiderose Schäfke zeigte sich am Ende des Festes mehr als zufrieden: „Wir haben alle Mieterinnen und Mieter eingeladen, mit uns gemeinsam zu feiern. Dieses Fest sollte etwas Besonderes sein. Und das war es auch. Danke an die Mitarbeitenden für die tollen Ideen und die super Organisation!“
Sommerblumenmarkt 2022
Bunte Blumen und große Freude
Petunien, Lobelien, Elfenspiegel. Wandelröschen, Margeriten, Vanilleblumen. Weiß, pink, blau. Lila, gelb, rot und orange. So bunt und vielfältig das Angebot, so groß war auch die Freude: Nach zwei Jahren konnte die LüWoBau am Freitag, 20. Mai, endlich wieder zum Sommerblumenmarkt vor ihre Geschäftsstelle einladen.
„Wenn Balkone und Vorgärten liebevoll bepflanzt sind, freut das nicht nur die Mieterinnen und Mieter selbst, sondern auch uns“, sagte LüWoBau-Prokurist Henning Müller-Rost. Vor mehr als zehn Jahren startete die LüWoBau daher dieses besondere Angebot: Bei der Lebenshilfe Lüneburg-Harburg kauft die LüWoBau Sommerblumen ein und verkauft sie zum halben Preis an Mieterinnen und Mieter weiter.
Mehr als 2000 Blumen haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der LüWoBau aufgebaut, dazu gibt die LüWoBau Grillwurst und Getränke aus: Denn der Sommerblumenmarkt ist eben nicht nur ein Ort, für bunte Blüten zu Hause zu sorgen, sondern auch ein Ort des Zusammenkommens. Sandra Bran aus Weststädts Garten war mit Sohn Mika und Tochter Sophie Bote hergekommen, im Gepäck die Großmutter. „Sie hilft uns bei der Auswahl“, erzählt Sandra Bran. Für weiße Geranien, rosa Bellis und blaue Australische Gänseblümchen entschied sich die Familie. „Wir kommen immer gern her“, sagt Sandra Bran, „weil man hier Menschen trifft.“
Auch für das Team der Lebenshilfe Lüneburg-Harburg ist der Sommerblumenmarkt ein beliebter Termin im Kalender, sagt Fachabteilungsleiterin Sabine Wiswe. „Wir arbeiten das ganze Jahr über in den Anlagen der LüWoBau. Aber mit den Menschen in Kontakt und so präsent zu sein wie hier: Das ist ein besonderer Einsatz für unsere Gruppe.“
Organisiert hatte den Markt Celina Backhausen, Leiterin der Abteilung Mieterbetreuung. „Schön, dass so viele Mieterinnen und Mieter zum Markt gekommen sind! Wir wünschen allen viel Freude mit ihren Blumen.“ Und wer aus den Seniorenwohnanlagen nicht selbst zum Markt kommen konnte, gab einfach eine Bestellung am Telefon ab: Die gewünschten Blumen lieferte die LüWoBau direkt zu den älteren Mietern und Mieterinnen nach Hause – für einen bunten Balkon und Freude im Gesicht.
Gala mit 170 Gästen
Am Anfang stand der Dank: Bereits vor den Türen des Lüneburger Theaters begrüßten großformative Banner die Gäste. „DANKE“ stand in großen roten Lettern darauf. „Für Ihre Treue, Loyalität und Vertrauen, für das Miteinander, die Geduld und den Beistand, für Ihre Zuverlässigkeit, Ihre Mitarbeit und Begleitung.“
Mit diesem Grundgedanken feierte die LüWoBau ihr 100-jähriges Bestehen am 2. Mai 2022 im Theater Lüneburg. Und weil der Dank im Vordergrund stand, hatte sich die Geschäftsführung nach vielen Überlegungen entschieden, tatsächlich zu feiern – auch in Zeiten von Ukraine-Krieg und anhaltender Pandemie. „Wir denken an die Opfer“, sagte Geschäftsführerin Heiderose Schäfke zu Beginn des Abends – und Christian von Stern, geschäftsführender Gesellschafter der v.Stern’schen Druckerei Lüneburg, schloss den Kreis am Ende der Veranstaltung: „Wir sagen mit solch einem Abend ja zum Leben und möchten Zuversicht ausstrahlen.“
Das Programm auf der Bühne des Theaters vereinte kurzweilig die Grußworte der Gäste mit Musik, Schauspiel und Tanz (auf der Bühne: Burkhard Schmeer, Isabel Arlt, Kerstin Kessel und Daniel Stickan) und einer Reise auch durch gesellschaftliche Veränderungen der vergangenen 100 Jahre.
„Wie mag sich wohl das Leben in all den Wohnungen der LüWoBau verändert haben?“, fragte sich Frank Doods, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz. „Auch heute verändert es sich wieder: Wohnen verbunden mit Homeoffice hat eine neue Bedeutung erlangt und wird uns als Thema erhalten bleiben.“
Aufsichtsratsvorsitzender Torsten Schrell erzählte aus der Geschichte der LüWoBau und lobte das heute genutzte Wortspiel: „Sie nennt sich selbst Fairmieter. Sie ist ihren Idealen stets treu geblieben und besitzt eine tiefe innere Verankerung in der Stadt.“
Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch wies auf die Bedeutung durchmischter Wohngebiete hin: „Was die LüWoBau schafft, ist eine Bereicherung der Stadtgesellschaft.“ Oft entwickle die Stadtverwaltung gemeinsam mit der LüWoBau neue Quartiere wie etwa im Hanseviertel. „Danke für Ihre Ausdauer und Ihren Einsatz“, sagte Kalisch in Richtung von Heiderose Schäfke, die im Mai 2022 ihr 20-jähriges Jubiläum bei der LüWoBau feiert.
Dr. Susanne Schmitt, Verbandsdirektorin des Verbands der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in Niedersachsen und Bremen, erinnerte an die Diskussionen in den 2000er-Jahren über mögliche Verkäufe kommunaler Wohnungsbauunternehmen. „Glücklicherweise war man in Lüneburg so klug, die LüWoBau zu behalten. Fast 5000 Menschen profitieren von ihren günstigen Mieten. Die LüWoBau hat sich unentbehrlich gemacht.“
Auch die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft blieben bei aller Geburtstagslaune nicht unerwähnt: stark steigende Baukosten, Lieferengpässe und Handwerkermangel, Energieeffizienz und Klimawandel. Gleichzeitig waren sich alle Festrednerinnen und Festredner einig: Die LüWoBau wird auch ihren 200. Geburtstag feiern.
Denn wie hat es Schauspieler Burkhard Schmeer so passend zusammengefasst: „Die LüWoBau ist nicht eine Firma in Lüneburg. Sie ist ein Teil Lüneburgs.“
Last but not least: Das Programm endete, wie es begann – mit einem Dank, ausgesprochen von LüWoBau-Prokurist Henning Müller-Rost: an alle Menschen, die in Verbindung mit der LüWoBau stehen und mit ihrem 100. Geburtstag. DANKE!
Ein Stück Stadtgeschichte
Passender geht es nicht: Auf den Tag genau 100 Jahre nach Eintragung der LüWoBau-Vorgängerin ins Handelsregister startete am 10. Februar 2022 die Ausstellung „100 Jahre LüWoBau – Wohnen in Lüneburg“ im Museum Lüneburg.
„Die Geschichte der LüWoBau ist auch ein Stück Stadtgeschichte“, sagte Museumsdirektorin Dr. Heike Düselder. „Je mehr wir eintauchten, desto spannender wurde es.“ Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch betonte: „Angesichts anhaltend steigender Mieten bleibt bezahlbarer Wohnraum ein hochaktuelles Thema.“ Die LüWoBau habe Lüneburg in den vergangenen 100 Jahren mitgeprägt, und auch in der Zukunft gebe es noch gemeinsam viel zu tun. Die LüWoBau sei dabei ein „kompetenter und wichtiger Partner der Stadt“.
Aufsichtsratsvorsitzender Torsten Schrell blickte zurück in die Entstehungszeit der LüWoBau. „Man wollte keine Mietskasernen wie in Großstädten, sondern baute Kleinwohnhäuser. Dies führte zu einer sozialen Mischung, die Lüneburg noch heute prägt.“
Wer nach dem Besuch der Ausstellung einen Spaziergang durch das Gebiet Meinekenhop im Mittelfeld macht, erkennt dort die Visionen der Stadtplaner vor 100 Jahren wieder. Auch manch anderes Gebäude in Lüneburg lässt sich mit dem neuen Wissen mit anderen Augen sehen: zum Beispiel das Eckhaus Apothekenstraße und Schröderstaße, das einstige „Volkshaus“ für die Arbeiterschaft, später besetzt durch die Nationalsozialisten.
Für die Zeit des Nationalsozialismus konnte die Ausstellung „einige seit Jahrzehnten gepflegten Erzählungen korrigieren“, sagte Kurator Dr. Ulfert Tschirner. Dafür dankte LüWoBau-Geschäftsführerin Heiderose Schäfke dem Museum ausdrücklich: „Ich habe viel gelernt über die Geschichte der LüWoBau, besonders über diese Zeit.“
Die Dokumentation bildet eine Wohnung aus der Gründungszeit der LüWoBau ab, mit Küche, Kammer und Stube, etwa 30 Quadratmeter für durchschnittlich 4,5 Menschen. Toilette und Badezimmer lagen außerhalb. „Wir können hier viel sehen über die veränderte Wertigkeit von Wohnräumen“, sagte Heiderose Schäfke. „Und über den stark gestiegenen Flächenverbrauch beim Wohnen.“
Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 3. Oktober 2022. Der Eintritt ist frei.